Über uns

Wer in diesem Blog schreibt, stellt sich hier auch vor. Voila – unsere Zugänge, unsere Motivation, unsere Interessen!

Ich kann mich noch gut an meinen allerersten Deutschkurs 1997 erinnern, der in mehrerlei Hinsicht besonders war: Die damalige Zielgruppe waren Personen aus dem Pflege- und Sozialbereich, die Deutsch für ihren Beruf lernen wollten. Es gab kein Curriculum, kein Buch, keine Unterlagen, keine Infos über die potenziellen Teilnehmer_innen.

Was ich damals u.a. gelernt habe: Mit authentischen Materialien arbeiten! Mit Texten, die die Lerner_innen aus ihrer Arbeit mitbrachten, weil sie sie verstehen wollten, mit Formularen, die Schwierigkeiten beim Ausfüllen bereiteten, mit Artikeln aus (Fach-)Zeitschriften, die Themen behandelten, die für die Lernenden von Bedeutung und Interesse waren. Kurzum: Authentische Texte waren die Basis für meinen Unterricht und sind es – auch für alle anderen Zielgruppen, mit denen ich seit damals gearbeitet habe – geblieben.

In den letzten Jahren habe ich in der Ausbildung von Sprachkursleiter_innen versucht, meine eigene Begeisterung und Überzeugung hinsichtlich der Verwendung von authentischen Texten im Sprachunterricht weiterzugeben. Eine spannende Herausforderung, die ich mit diesem Blog gerne weiterführen möchte.“

Barbara Haider unterrichtet und forscht im Bereich Deutsch als Zweitsprache. Ihre Spezialgebiete sind u.a. Deutsch im Beruf, Unterrichtsreflexion, Unterrichtsmaterialentwicklung.
Seit 2015 arbeitet sie auch als Ganzheitliche Kunsttherapeutin mit unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. geflüchteten Frauen und demenzerkrankten Menschen).

 

Ich halte seit 1999 für verschiedene Anbieter*innen und Zielgruppen Deutschkurse. Und eines hatten all diese Deutschkurse gemein: ich habe aus vielerlei Gründen viel Material gebraucht! Sogar dann, wenn es kurstragende Lehrwerke gab. Vielleicht auch, weil ich in der jahrelangen Arbeit in Trainings zuvor schon die Gewohnheit entwickelt habe, dass sich Inhalte und Themen stark an den Bedürfnissen der Lernenden orientieren müssten.

Und so habe ich mich mit Kolleg*innen ausgetauscht und mich auf die Suche gemacht. Diese ständige Suche und den Blick für anregendes authentisches Material konnte ich nie wieder ablegen. Die allermeisten der gehobenen Schätze und Fundstücke würde ich heute den sogenannten authentischen Materialien zuordnen. Sie haben den Unterricht abgerundet, bereichert und manchmal auch getragen. Ich habe sie anfangs weniger gewählt, weil sie so reiches und authentisches Sprachmaterial bringen. Das habe ich wohl eher als Ergebnis geschätzt. Im Vordergrund standen für mich die Individualität, Ästhetik und Abwechslung, die sie gebracht haben. Und natürlich die Aktualität. So hatte für mich (Deutsch-)Lernen noch viel mehr mit den Lernenden zu tun.

Die Auswahl und Arbeit mit authentischen Texten erfordert viele Schritte – wie jegliche Materialentwicklung oder didaktische Adaption. Bis zum Ende kann nur gehen, wer um die spezifische Lernsituation weiß – die Lernenden mit ihren Interessen und Fähigkeiten einbeziehen kann. In den Trainings, die ich seit Jahren im Themenfeld Deutsch als Zweitsprache durchführe, sind authentische Texte häufig Thema und nachgefragt. So entstand die Idee zu diesem Blog. So kann der Austausch rund um Schätze und Fundstücke hier weitergehen…

Claudia Lo Hufnagl unterrichtet Deutsch als Zweitsprache (momentan nur gelegentlich) und hält auch Seminare im Themenfeld. Ihre Interessen und Spezialgebiete sind u.a. sprach*en*sensible Bildungsarbeit und lernen außerhalb von Kursräumen, so wie es Exkursionen ermöglichen.
Seit 2006 arbeitet sie für die VHS Wien, seit 2017 auch selbständig als Sprecherin.