Von zeitloser Bedeutung und als „diskontinuierliche Texte“ spätestens seit PISA 2000 ein Begriff: Diagramme, Tabellen oder Schemen, gespickt mit Zahlen, Grafiken und Kurven; sie sind in vielen Curricula explizit enthalten und kommen in Sachfächern wie Mathematik oder Geografie und in den zugehörigen Arbeits- und Schulbüchern vor. Die Funktion diskontinuierlicher Texte besteht überwiegend darin, kurze und gleichzeitig anschauliche Informationen über komplexe Sachverhalte in einer Komposition aus Schrift und Bild darzustellen. Dabei verweisen die textuellen und grafischen Elemente aufeinander. Sie müssen beim Lesen des Textes aufeinander bezogen und versprachlicht werden. Die Leserichtung ist nicht festgelegt, sondern muss individuell bestimmt werden. Über diese Texte bereitet das schulische Lernen auf die alltägliche Notwendigkeit der raschen Informationserfassung, Versprachlichung und Interpretation vor. Wir finden diskontinuierliche Texte in Zeitungen, Berichten oder Fachtexten.
Vor einigen Jahren war ich für die Erstellung einer – dieser unangenehmerweise häufig obligaten – Prüfung am Ende eines Deutsch-als-Zweitsprachekurses dringend auf der Suche nach solchen diskontinierlichen Texten. Es ging dabei darum, dem „dialogischen Sprechen“ zuzuarbeiten. Die Kursteilnehmer*innen sollten diesen Texten gezielt Informationen für ihre Unterhaltung entnehmen. In der Zeitung und Online habe ich auf die Schnelle nichts Passendes gefunden. Stattdessen ist mir zufällig eine Ausgabe der AK für Sie, der Mitgliederzeitschrift der AK Wien (für Arbeiter_innen und Angestellte), in die Hände gefallen. In der Rubrik „Alltag in Zahlen“ bin ich fündig geworden. Unter diesem Titel werden verschiedenste Themen via statistische Angaben, Grafiken und kurze Textpassagen aufbereitet. Seither kann ich nicht am „Alltag in Zahlen“ vorbeigehen ohne mir die entsprechende Seite rauszureißen. Um sie dann für 2er- oder Gruppendiskussionen gemeinsam mit anderen diskontinuierlichen Texten einzusetzen. Ebenso wunderbar lassen sich zwei Texte aus Alltag in Zahlen zu noch größeren Themen zusammenstellen: Beispielsweise zu Themenkomplexen wie „Fairer Handel“ (Ausgabe 04/2015 und 09/2016), „Preisanstiege“ (06/2016 und 04/2017) oder „Bildung in Österreich“ (04/2016 und 07-08/2016). Und natürlich besteht da auch die Möglichkeit, das Thema bzw. den Text einer einzelnen Ausgabe zu verwenden. Diese Beispiele nur als ersten Gedankenanstoß, didaktisch wäre noch so viel mehr möglich… Denn zum Lesen kommt noch das „Schreiben auf mathematisch“, wie es Andreas Busse in seinem Beitrag „Lesekompetenz im Mathematikunterricht“ (In: Impulse. Lesekompetenz) ausdrückt und dann auch ausführt, welche Chancen sich beim Erstellen eigener diskontinuierlicher Texte ergeben.
Übersicht über die letzten Ausgaben Alltag in Zahlen gefällig?
„Viel Zeit und Geld für den Arbeitsweg“, Juni 2017, S.25 [als PDF-Download]
„So lange darf gearbeitet werden“, Mai 2017, S.23 [als PDF-Download]
„Was die Miete so teuer macht“, April 2017, S.23 [als PDF-Download]
„Privatpension: Erst mit 91 ein Gewinn?“, März 2017, S.23 [als PDF-Download]
„Das leistet deine AK Wien auf einen Blick“, Februar 2017, S.24 [als PDF-Download]
„Die digitale Kluft in der Schule„, Dezember 2016-Jänner 2017, S.25 [als PDF-Download]
„Gut zu wissen, was drin ist„, November 2016, S. 23 [als PDF-Download]
„Stromkosten: Preisvergleich lohnt„, Oktober 2016, S.25 [als PDF-Download]
„Ausbeutung auf leisen Sohlen“, September 2016, S.23 [als PDF-Download]
„Trau dich, wenn du studieren willst“, Juli-August 2016, S.23 [als PDF-Download]
Wie die Verlinkungen zeigen, die Rubrik Alltag in Zahlen lässt sich nicht nur im Printmagazin nachlesen. Über die Website der AK Wien gibt es die jeweils aktuelle Ausgabe zum Durchblättern als flipping book und darüber hinaus zum Download die jeweils letzten zehn Ausgaben als PDF. Jäger*innen haben also die Chance, mit wenigen Klicks gleich ein ganzes Portfolio an nicht kontinuierlichen Texten zu erstellen. Sammler*innen sei empfohlen, rechtzeitig das eigenen digitale Archiv mit Downloads zu füllen bzw. Ausdrucke anzufertigen, bevor mit jeder neuen Ausgabe eine alte Ausgabe Online Platz machen muss. AK für Sie im Print bekommen übrigens alle Mitglieder der AK Wien automatisch per Post ins Haus, dabei hat die Mitgliederzeitschrift eine Druckauflage von 600.000 Stück.
Tipp zum Abschluss – bei Publikationen der AK bleibend – für jene, die mehr in Sachen Darstellung in Zahlen suchen: Immer im Februar, Juni und November erscheint Österreich in Zahlen. Darin ist Statistik kurz gefasst.
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